Actares lehnt die Fusion Holcim-Lafarge ab
Actares stimmt an der ausserordentlichen Generalversammlung von Holcim vom 8. Mai 2015 gegen die Fusion mit Lafarge. Das Unternehmen gibt keine Garantien für die Entschärfung von sozialen und ökologischen Folgen dieses Geschäfts. Aufgrund der strukturellen Schwächen der geplanten neuen Gremien – insbesondere dem Doppelpräsidium im Verwaltungsrat - befürchtet Actares eine Schwächung der unternehmerischen Verantwortung.
Actares, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften, lehnt die Fusion mit Lafarge ab, welche dem Aktionariat im Rahmen der ausserordentlichen Generalversammlung vom 8. Mai vorgeschlagen wird. In den veröffentlichten Informationen zur Fusion fehlen verbindliche Angaben über die sozialen Konsequenzen, insbesondere zur Zukunft der Arbeitsplätze in der Schweiz und weltweit. 15’000 Angestellte beider Fusionsteilnehmer werden ausgelagert in andere Unternehmen wie z.B. die irische CRH. Sie haben zum Erfolg von Holcim und Lafarge beigetragen, erhalten aber nur ungenügende Arbeitsplatzgarantien. Entlassungen oder eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen sind zu befürchten.
Auch die Auswirkungen der Fusion auf die Umwelt bleiben im Dunkeln. Dabei wäre die Gruppe die fünftgrösste Produzentin von Treibhausgas weltweit und eine bedeutende Verbraucherin von Wasser und Sand.
In den vergangenen Jahren zeigte Holcim alles andere als soziale Verantwortung. Der langjährige Arbeitskonflikt in Indien, der trotz mehreren Gerichtsentscheiden bis heute andauert, veranschaulicht dies bestens. Actares kann sich nicht vorstellen, wie die neue fusionierte Einheit solche Situationen besser meistern will.
Auch das im Rahmen der Fusion vorgeschlagene Führungssystem wirft Fragen auf, insbesondere das Doppelpräsidium im Verwaltungsrat durch Wolfgang Reitzle und Bruno Lafont, erweitert durch ein einfaches Vizepräsidium. Sowohl der Mangel an Unabhängigkeit der anderen Mitglieder des Verwaltungsrats wie auch die offensichtlichen Unterschiede in den Firmenkulturen sind weitere Schwächen des geplanten Unternehmens.
Die heutigen Mängel bezüglich der Unternehmensverantwortung für Gesellschaft und Umwelt sind eine Hypothek für den Erfolg von morgen. Unter diesem Blickwinkel bietet die Fusion von Holcim und Lafarge nicht die notwendigen Garantien - es entsteht ein Betonriese auf tönernen Füssen. Actares lehnt deshalb die Fusion ab.